Abenteuer-Tour "Berliner Grunewald"

Heute holten mich mein Freund Neptun und Tante Alexandra pünktlich um 9:00 Uhr von meinen Onkels ab. Habe ich mich gefreut, die beiden zu sehen, denn das heißt immer, wir gehen auf Abenteuer-Tour. 

Nach kurzer Fahrt, waren wir auch schon angekommen und ich wusste sofort, wo wir waren. Also nix wie rau ins Grüne und die Abenteuer-Tour konnte beginnen. Wobei ich nenne sie eher Revierkontrollgang-Tour, denn diese Tour machen wir mindestens dreimal in der Woche und im Sommer sogar täglich (ich zumindest), denn ich habe es nicht soweit wie mein Freund Neptun zum Grunewaldsee.

Oma Finba war zu Hause geblieben, denn laut Wetterbericht wird es heute ein warmer Tag von 27°C und das ist definitiv zu warm für eine fast 16jährige Oma. Selbst für mich mit meinem dicken Winterpelz ist das schon Schmerzgrenze ...

Aber bevor wir von unserer wunderschönen Wanderung erzählen, hier noch einiges über den Berliner Grunewaldsee:

Der Grunewaldsee liegt im Westen des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, am Rande des Grunewalds. Der See mit einer Fläche von etwa 175.000 m² gehört zur Glazialen Rinne der Grunewaldseenkette. Als Teil des Forstes gehört das gesamte Gebiet zum Landschaftsschutzgebiet Grunewald.   Der südliche Teil des Grunewaldsees mit seinen Uferbereichen ist zudem seit 1988 auf einer Fläche von 9,6 Hektar als Naturschutzgebiet mit Typisierung "Gewässer/Moor" ausgewiesen. Die Maßnahmen des Naturschutzes und die Interessen der Schlossbesucher, Badegäste und Wanderer geraten regelmäßig in Konflikt mit den Interessen der Hundebesitzer. Die Uferwege des Grunewaldsees und des nördlich folgenden Hundekehlfenn bis hin zum Hundekehlsee bilden ein offizielles und das beliebte Hundeauslaufgebiet in Berlin. Die südlichen Uferzonen im Schutzbereich sind mit Zäunen gesichert, ansonsten haben die Hunde freien Auslauf auch im Uferbereich und baden gerne im See. 

Wir hatten jedenfalls ordentlich zu tun. Ich kontrollierte gleich zu Anfang einen jungen Broholmer und erklärte ihm die Verhaltensregeln im Berliner Grunewald. Die da heißen: "Respekt, vor älteren Wanderinnen". Neptun hatte mit der Reviermarkierung zu tun und zu zweit kontrollierten wir, wer da so alles in "unserem Revier" wandern geht ...

Tante Alexandra war damit beschäftigt, sämtliche beschädigte Bäume und die Landschaft zu fotografieren. Zwischendurch hatte ich ja doch schon den Verdacht, dass sie für den Berliner Forst sämtliche Bäume einzeln fotografieren sollte. Aber umso besser, so konnten Neptun und ich uns mit ausgiebigen Schnüffeln und nach dem Rechten im Revier sehen, beschäftigen.

Neptun war wieder mal voll in seinem Element, er musste durch das Unterholz stöbern und dort nach dem Rechten sehen, (bis er mal auf Frau Bache und ihren Frischlingen oder Herrn Keiler trifft) und ich fungierte als Fotomodell. Tante Alexandra meint nämlich, dass ich ein super tolles Modell wäre, wobei ich kann mich auch nicht Beschwerden, denn das Honorar ist auch super und es wird sofort nach jedem Foto und in Naturalien gezahlt (was anderes würde ich ja auch nicht annehmen).

Wenn man mal wirklich viele Hunde der unterschiedlichsten Größen und Rassen sehen möchte, dann kann ich jedem nur eine Tour durch den Berliner Grunewald besonders am Grunewaldsee empfehlen:

Hier trifft man wirklich sehr viele Rassen ...

Von links nach rechts: junger Broholmer, weißer Schäferhund, griechischer Berghütehund und ein sportlicher Großer Schweizer Sennenhund.

Von links nach rechts: ein super frecher Rauhhaarteckel, ein großer starker Neufundländer und ein Weimaraner der sein eigenes "Kaninchen" immer dabei hat.

Von links nach rechts: ein ganz seltener Skye-Terrier, ein sportlicher Jagdhund und eine schwarze "Wasserratte".

Von links nach rechts: ein flinker Lagotto Romagnolo, ein freundlicher Mischling und ein neugieriger junger Eurasier.

Tante Alexandra fotografierte wieder alles was ihr so vor die Linse kam, dabei waren es nicht nur Landschaftsaufnahmen und Hunde, sondern auch andere Tiere, die wir auf unserem Kontrollgang heute so getroffen haben ...

Dann haben wir noch einen Abstecher zu unserer Lieblingsbadestelle gemacht: Da habe ich doch glatt einen riesen Schreck bekommen, was ist das, unsere Badestelle gesperrt? Puh, ist nur teilweise abgesperrt, da hatte ich doch gleich meinen Freund Neptun in Verdacht, das er das veranlasst habe, damit er ungestört nach seinen "Immobilien" schauen kann. Aber er meinte er war es nicht und ich sollte mal auf das Hinweis-Schild von den Berliner Forsten schauen, da steht der Grund der Einzäunung genau beschrieben ...

Lieber Herr Förster, wir schwören: "Wir waren das nicht, im Gegenteil, wir schauen immer nach dem rechten auch im Wasser" ...

Nun stand dem "Badevergnügen" nichts mehr im Weg und wir konnten uns erfrischen. Mensch war das toll, wo mir doch in meinem Winterpelz allmählich schon ganz schön warm wurde. Auch hier war Neptun wieder in seinem Element, andere aber auch ...

Neptun meinte, er hätte auch schon Fische gesehen, aber ich konnte keine sehen. Na ja, ich bin ja nicht so die Wasserratte, ich angle lieber oder mache Wassergymnastik. Und schaue meinem Freund Neptun beim schwimmen zu ...

Meine Reha-Übungen habe ich heute auch wieder brav gemacht, Tante Alexandra freut sich immer, das ich so fleißig mitturne, Neptun drückt sich ja meistens. Frauchen, wie Du siehst war ich auch an Land ganz fleißig ... und vor allem sehr artig, meint Tante Alexandra!

Zum Schluss gab es noch ein Schluck Wasser und ich musste noch meine Pfoten putzen, denn so dreckig wollte mich Tante Alexandra nicht bei meinem Frauchen wieder abgeben. Wir sind 5,8 km in 2:30 Stunden unterwegs gewesen.

Unser Fazit für diese Tour sind natürlich fünf Pfoten, denn hier haben wir alten Wanderhasen alles, was eine tolle und abwechslungsreiche Wanderung ausmacht: Sonne, Schatten, Wasser, idealer Boden für unsere "alten" Pfoten und natürlich wahnsinnig viel zum Schnüffeln und Kontrollieren. Prima fanden wir auch, das vor dem Biergarten-Eingang des Locanda 12 Apostoli am Forsthaus Paulsborn für uns Vierbeiner eine reichliche Auswahl von frisch gefüllten Wassernäpfen stand, was Neptun und ich auch gleich dankbar annahmen. Für unsere Oma Finba und ihren "Porsche" wäre dies auch eine prima Tour.

Text von Jeanny unter Mithilfe von Neptun

Fotos: Zille's Tierfotografie.