Abenteuer-Tour "Murellenberg/Schanzenwald"

Nachdem wir meine Freundin Jeanny von zu Hause abgeholt hatten, konnte unsere Abenteuer-Tour "Murellenberg/Schanzenwald" beginnen. Jeanny und ich waren schon gespannt wie ein Flitzebogen und nach einer kurzen Fahrt über die Berliner Stadtautobahn waren wir auch schon an unserem heutigen Ausflugsziel angekommen. Aber was war denn das, Frauchen parkte unser Auto vor dem Friedhof Ruhleben. Nun gut, dachte ich mir, dann gehen wir heute mal auf dem Friedhof auf Abenteuer Tour.

Nachdem Frauchen unseren Wanderrucksack nochmal kontrolliert hatte (Wasser, Snacks, Buch, Kamera und Wasser für Frauchen), starteten wir unsere "Expedition" links am Friedhof vorbei und dann ging es auch schon in den Wald.

Ach so, diesmal gingen wir ja auf Nummer sicher und hatten reichlich Snacks eingepackt, zumal Jeannys Frauchen uns auch noch welche mitgab, also konnte das Abenteuer beginnen ...

Unser Weg führte eine ganze Weile entlang der Fließwiese und da Jeanny schön brav in Frauchens Nähe blieb, konnte ich mich ganz meiner Leidenschaft, dem durchstromern des Unterholzes widmen. Nur doof, das Frauchen immer aufpasste, das ich nicht so weit ins Unterholz geriet und die heimischen Tiere dort aufschreckte. Frauchen tut ja gerade so, als ob ich ein Schreckgespenst wäre ...

Kleine Exkursion zur Fließwiese Ruhleben: Die Fließwiese Ruhleben ist ein Verlandungsmoor in der Berliner Ortslage Ruhleben im Ortsteil Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf nördlich des Olympiaparks und der Waldbühne. Die Waldbühne in Berlin ist eine Freilichtbühne. Das 11,8 Hektar umfassende Feuchtgebiet ist seit 1959 als Naturschutzgebiet ausgewiesenen. Den ehemaligen See prägt ein Bestand an Wasserpflanzen, ein Schwarzerlenbiotop und der Amphibienreichtum - darunter ist insbesondere der streng geschützte Nördliche Kammmolch zu nennen, der der Fließwiese die Meldung als Natura-2000-Gebiet einbrachte. 

Ein Foto von diesem streng geschützten Bewohner der Fließwiese können wir leider nicht liefern, da Frauchen mich gar nicht soweit in seinen Wohnraum gelassen hat und ich mir leider auch nicht das Schwarzerlenbiotop genau ansehen durfte. Auf unserer gesamten Abenteuer-Tour waren viele Hinweisschilder über die heimische Flora und Fauna aufgestellt, die Frauchen auch alle durchlesen musste, so das Jeanny und ich immer brav neben ihr warten mussten. Zwischendurch hatte ich schon das Gefühl, das wir zum Lesen der Schilder und nicht auf Abenteuer-Tour hier waren. Mensch hat das gedauert, wo ich so viel zu entdecken hatte und Jeanny blieb so artig bei Frauchen stehen, manchmal glaubte ich schon, das sie auch mit liest, damit sie ihrem Frauchen das alles dann erzählen kann ...

Nachdem wir nun endlich weiterliefen, kamen wir in eine Gegend mit lauter aufgestellten Verkehrsspiegeln. Komisch, dachte ich mir und das mitten im Wald. Frauchen klärte mich auf: Die Nationalsozialisten richteten in den Bergen eine Hinrichtungsstätte für Deserteure und sogenannte "Wehrkraftzersetzer" ein. Die Installation Denkzeichen zur Erinnerung an die Ermordeten der NS-Militärjustiz am Murellenberg der Künstlerin Patricia Pisani aus dem Jahr 2002 erinnert an die Opfer. Auf der Website Denkzeichen am Murellenberg gibt es noch weitere Informationen darüber.  

Anschließend gingen wir Richtung Murellenschlucht und Schanzenwald, da gab es aber wirklich viel zu schnuppern und Jeanny musste auch gleich wieder die Gräser probieren. Sie meinte die schmecken hier besonders gut. Ich war auch wieder in meinem Element und erkundete das Unterholz und die Gegend, nur doof, das Frauchen immer aufpasste und ich gar nicht so richtig auf Entdeckungstour gehen durfte ...

Hier wieder eine Exkursion: Die Murellenberge, die Murellenschlucht und der Schanzenwald sind eine in der Wechseleiszeit entstandene Hügellandschaft in der Berliner Ortslage Ruhleben im Ortsteil Westend des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Murellenberge sind Teil des Teltownordbandes, das den nördlichsten Ausläufer des Teltowplateaus zum Berliner Urstromtal bildet. Der Zusammenhang des ursprünglichen Naturraums ging durch den Stadtbau weitgehend verloren. Die bis zu 62 Meter hohen Berge und der bis zu 30 Meter eingeschnittene Talkessel weisen insbesondere in ihren Trockenrasenbereichen eine vielfältige und bestandsbedrohte Flora und Fauna auf. Über 150 Jahre als Militär- und Polizeigelände genutzt, konnten sich im Schanzenwald die Waldbestände nahezu ungestört entwickeln. Im östlichen Teil der Schlicht entstand unter der Leitung des Architekten Werner March die Waldbühne. 

Nachdem wir mühelos (für mich und Jenny jedenfalls) den Murellenberg erklommen sind, konnten wir hier auch viel beschnüffeln und waren sehr beschäftigt.

Nach so viel schnüffeln und erkunden, machten wir eine kleine Rast. Wir tranken erstmal einen großen Schluck Wasser und verspeisten einige unserer leckeren Snacks. Jeanny war ganz glücklich, das Frauchen nicht schon wieder mit Mohrrüben ankam, sondern unsere leckeren Snacks auspackte ...

Frisch gestärkt konnte unsere Wanderung weitergehen. Wir kamen an eine große Wiese (ehem. Schießplatz) und da gab es eine ganze Menge zu entdecken. Ich war wieder voll in meinem Element, zwischenzeitlich war ich auch mal kurz verschwunden. Bin aber gleich wieder aufgetaucht, da Frauchen so laut nach mir rief und Jeanny auch schon ganz besorgt war.

Ach so, nach so viel Flora, trafen wir auch endlich mal echte "wilde Tiere" auf unserer Expedition. Ich wollte gern mal guten Tag sagen, aber Frauchen lies mich nicht näher an den Zaun, da es ein Elektrozaun war. Jeanny hielt vorsichtshalber auch lieber Abstand, trotzdem sie eigentlich ein "griech. Berghütehund" ist. Aber das Hütegen hat sie wohl von ihren Ahnen nicht mitgekriegt. Sie meinte nur, das die "wilden Tiere"  dringend einen Fassonschnitt nötig hätten ...

Herr Käfer lief uns auch über den Weg, nur leider hatte er sich nicht mit Namen vorgestellt, sodass wir nicht wissen wer er genau ist.

Wir liefen noch eine ganze Strecke und erkundeten den Wald und die Umgebung und nach guten 5 km und über 2 Stunden (aber nur weil Frauchen wieder so viel fotografiert hatte und sich sämtliche Schilder durchlesen musste) waren wir wieder am Auto angekommen.

Leider haben wir auch eine Gefahrenquelle entdeckt. Stacheldraht vor einem Loch, was durch Wild entstanden ist !!!

Unser Fazit zu dieser Tour:

Es ist eine sehr abwechslungsreiche mit viel zu entdeckende Strecke für uns Senioren. Auch Schatten und Sonne wechseln sich prima ab, sodass wir nicht die ganz Zeit in der prallen Sonne laufen müssen. Da es aber keine Bademöglichkeiten gibt, eignet sich die Tour nicht für heiße Sommertage. Leider ist sie auch nicht mit Oma Finba's "Porsche" zu befahren, also nicht barrierefrei sozusagen. Desweiteren die Gefahrenstelle mit dem Stacheldraht auf dem Boden und an einer Stelle fährt die S-Bahn (zwar ziemlich weit oben, aber nicht durch einen Zaun abgesichert), so dass es für stöbernde Hunde doch gefährlich werden könnte. Noch ein Hinweis: da die Tour an dem Ausbildungsgelände der Berliner Polizei grenzt, kann es passieren, dass man zwar entfernt und dadurch etwas gedämpft Knallgeräusche hört, dies ist bei geräuschempfindlichen Hunden zu bedenken. Deshalb vergeben wir nur drei von fünf Pfoten.

Bericht von Neptun unter Mithilfe von Jeanny

Fotos: Zille's Tierfotografie